Im Wandel der Zeit
In russischer Gefangenschaft (Baranawitschy, Mai 1945)
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Wie lange er schon in diesem
Gefangenenlager war, wusste Günter nicht. Er versuchte, sich zu konzentrieren, um zu einer logischen
Schlussfolgerung zu gelangen, denn sein
Zeitgefühl war wegen seiner
Erschöpfung völlig
aus dem Gleichgewicht geraten. Den Winter hatte er wohl zum Glück
überstanden, denn
tagsüber durchdrangen warme Sonnenstrahlen seine müden, schmerzenden
Glieder. Doch um genau
einzuschätzen, welcher Monat es war, müsste er erst wissen, wohin die sowjetischen Soldaten ihn gebracht hatten. Und selbst das hätte ihm nicht besonders
weitergeholfen, denn mit den
klimatischen Verhältniss