Jana: | Heute ist Donnerstag, der 14. Februar 2019. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms geht es um aktuelle Ereignisse. Wir beginnen mit einer Diskussion über die einwanderungsfeindlichen Maßnahmen von Matteo Salvini in Italien und sein gleichzeitiges Ignorieren der Mafia. Danach sprechen wir über die Bedenken spanischer Erdbeerproduzenten über die möglichen Auswirkungen des Brexit auf den Export von Beeren nach Großbritannien. Anschließend diskutieren wir die Ergebnisse einer in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Studie über den geschlechtsspezifischen Unterschied bei der Alterung des Gehirns. Und zum Schluss sprechen wir noch über eine Studie, die sich mit den Auswirkungen einer einmonatigen Facebook-Pause beschäftigt. |
Michael: | Was sollen denn, bitte, die Auswirkungen einer Facebook-Pause sein? |
Jana: | Dieser Studie zufolge ist man ohne Facebook glücklicher, wenn auch weniger gut informiert. |
Michael: | Es gibt bereits viele Studien zu den negativen Auswirkungen von Social Media, warum gerade Facebook? |
Jana: | Das werden wir gleich erfahren, Michael. Jetzt machen wir erst einmal mit den Ankündigungen weiter. Im zweiten Teil unseres Programms wird es um die deutsche Kultur und die deutsche Sprache gehen. Im Grammatikteil geht es heute um Modalverben in der Vergangenheit und wir beenden das heutige Programm mit einer neuen deutschen Redewendung: „Etwas auf die Nase binden“. |
Michael: | Klingt super, Jana! Los geht's! |
Jana: | Danke! Vorhang auf! |
Die italienische Staatsanwaltschaft wirft dem Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes, Matteo Salvini, vor, Maßnahmen gegen Einwanderer zu ergreifen, während die organisierte Kriminalität im Lande ungeahndet bleibt. Ein italienischer Senator und ehemaliger Staatsanwalt beschuldigte Salvini, „den Menschen einzureden, dass [Immigration] ein Notstand sei, anstatt die wirklichen Probleme zu bekämpfen“.
Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte unerwartete Folgen sowohl innerhalb als auch außerhalb Großbritanniens haben. Am Dienstag berichtete die britische Zeitung The Guardian über eine dieser Folgen: den möglicherweise starken Rückgang der spanischen Erdbeerexporte.
Spanien ist Europas größter Exporteur von Erdbeeren. Laut The Guardian gingen im vergangenen Jahr 26 Prozent dieser Exporte nach Großbritannien. Landwirte in der Provinz Huelva, wo 85 Prozent der von Spanien exportierten Erdbeeren angebaut werden, befürchten, dass ein No-Deal-Brexit den Zugang z
Die Gehirne von Frauen sind gemessen an ihrem Stoffwechsel im Durchschnitt fast vier Jahre jünger als die von gleichaltrigen Männern. Das ergab eine Studie, die am 4. Februar in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde.
Wissenschaftler der Washington University in St. Louis, Missouri, analysierten Hirnscans von 205 Erwachsenen im Alter von 20 bis 82 Jahren. Die Scans zeigten, wie verschiedene Teile des Gehirns Glukose metabolisieren. Die Forscher „trainierten“ anschließend ein Computerprogramm, das anhand des Gehirnstoffwechsels der Studienteilne
Sozialwissenschaftler haben seit langem über die Auswirkungen von Social Media auf die psychische Gesundheit und die zwischenmenschlichen Beziehungen spekuliert. Eine neue, im Januar auf dem „Social Science Research Network“ veröffentlichte, umfassende Studie liefert dazu jetzt einige Erkenntnisse.
Forscher der Stanford University und der New York University rekrutierten fast 3.000 Facebook-Nutzer im Alter von mindestens 18 Jahren für ihre Studie. Eine Hälfte der Teilnehmer erhielt 100 Dollar, um ihre Facebook-Accounts für einen Monat zu deaktivieren. Die andere Hälfte deaktivierte ihre Account
Jana: | Ich habe neulich gelesen, dass Schwule bis 1984 in der Bundeswehr als Sicherheitsrisiko gegolten haben und sofort ausgemustert werden mussten. |
Michael: | Das ist doch gar nichts. Nach neueren Studien der Bundeswehr durften schwule Soldaten bis zum Jahr 2000 weder Berufssoldaten noch Vorgesetzte noch Ausbilder werden. Die Diskriminierung war systematisch, bis das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2000 dem Ganzen ein Ende machen wollte und konnte. Allerdings ist Homophobie in unserer guten Bundeswehr auch heute noch weit verbreitet |
Jana: | Ja, häufig natürlich in Form von homophoben Beschimpfungen. Trotzdem hat unsere Gesellschaft seit der Kießling-Affäre im Jahre 1983 große Fortschritte machen können. |
Michael: | Das war eine schmierige Affäre. Damals kam es dem Militärischen Abschirmdienst zu Ohren, dass General Günter Kießling homosexuell sei. Kießling war ein 4-Sterne-General und einer der drei ranghöchsten Generäle der Bundeswehr. Er durfte daher wegen dieser angeblichen Fakten als erpressbar gelten. Darauf folgte eine schlampige Untersuchung der Kölner Kriminalpolizei, die die These unbedingt belegen wollte. |
Michael: | Warum ist der Länderfinanzausgleich eigentlich so umstritten? |
Jana: | Das ist ja mal eine konkrete Frage. Ich finde es erstaunlich, dass du weißt, was der Länderfinanzausgleich ist. |
Michael: | Wieso findest du das erstaunlich? Das hört man doch ab und zu immer mal wieder in den Nachrichten. |
Jana: | Naja, manchmal weißt du aber Dinge nicht, die man eigentlich kennen sollte. |
Michael: | Musst du mir das immer wieder auf die Nase binden? |
Jana: | Schon gut, also was weißt du denn über den Länderfinanzausgleich? |
Michael: | Das ist doch ganz einfach: die verschiedenen Bundesländer in Deutschland haben eine unterschiedliche Wirtschaftskraft. Damit aber das Geld nicht einseitig verteilt ist, geben die reichen Bundesländer etwas an die ärmeren ab. |