Bettina: | Heute ist Donnerstag, der 28. Dezember. Herzlich willkommen zu unserer letzten Episode im Jahr 2017. Ich bin Bettina. Lisa ist im Urlaub, und ich werde diese Episode gemeinsam mit meinem Freund Phillip moderieren. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes neues Jahr! Hallo Phillip! |
Phillip: | Hallo Bettina! Hallo alle zusammen!! |
Bettina: | Im ersten Teil unseres Programms geht es um aktuelle Ereignisse. Wir beginnen mit den Wahlen in Katalonien, die letzte Woche abgehalten wurden, und die der Region weitere Ungewissheit brachten. Danach sprechen wir über die Rede des britischen Bildungsministers, in der dieser erklärte, dass Universitäten mit Geldstrafen belegt oder suspendiert werden sollten, wenn sie umstrittene Redner bannen. Anschließend besprechen wir die erwartete Abstimmung der UNO über das Hochseeabkommen, das internationale Gewässer schützen soll. Und zum Schluss sprechen wir über ein mysteriöses Londoner Restaurant, das man nur mit einer Reservierung besuchen kann ... und das sich als eine Fälschung herausstellte. |
Phillip: | Eine Fälschung? |
Bettina: | Genau. Eine Fälschung. Dieses Restaurant hat es nie gegeben. |
Phillip: | Wow! |
Bettina: | Eine interessante Story, Phillip. Ich schlage vor, diese Story zum Featured Topic für das Speaking Studio dieser Woche zu wählen. |
Phillip: | Klingt gut! |
Bettina: | Jetzt machen wir erst einmal mit den Ankündigungen weiter. Im zweiten Teil wird es, wie immer, um die deutsche Sprache und Kultur gehen. Im Grammatikteil unseres Programms besprechen wir heute die Verwendung des Infinitivs mit „zu“. Und wir beenden unser Programm mit einer neuen deutschen Redewendung: „Den Bogen raus haben“. |
Phillip: | Vielen Dank, Bettina! Los geht's! |
Bettina: | Ja, Phillip — los geht's. Fangen wir an! |
Katalanische Separatisten haben am vergangenen Donnerstag knapp die Regionalwahlen gewonnen. Die drei wichtigsten Pro-Unabhängigkeitsparteien, darunter „Junts per Catalonia“ (Gemeinsam für Katalonien), die Partei des abgesetzten regionalen Präsidenten Carles Puigdemont, erhielten 70 der 135 Sitze im Parlament. Dieses Ergebnis könnte das Thema der katalanischen Unabhängigkeit wiederbeleben.
Am Dienstag erklärte der britische Minister für Universitäten Jo Johnson, dass Universitäten mit Geldstrafen oder Suspendierungen rechnen müssen, wenn sie die Redefreiheit unterdrücken. Unter Berufung auf Universitätsgruppen in den Vereinigten Staaten und Großbritannien, die kontroverse Sprecher verboten haben oder versucht haben, diese zu verbieten, sagte Johnson, Universitäten sollten „Orte sein, die den Geist öffnen und nicht verschließen“.
In einer Rede in Birmingham sagte Johnson, dass Vorgehensweisen, wie das Verbot von Rednern, die kontroverse Ansichten vertreten und das Aufstellen von L
In den nächsten Tagen wird eine Entscheidung der Vereinten Nationen erwartet, ob es ein historisches Hochseeabkommen geben wird. Eine Abstimmung über die Festlegung von Regeln zum Schutz der internationalen Gewässer könnte noch vor Ende des Jahres im UNO-Hauptquartier in New York stattfinden.
140 Länder unterstützen das Vorhaben, diese Gewässer, die mehr als die Hälfte der Erde bedecken, zu regulieren. Da diese Gewässer zu keinem Land gehören, sind sie der Überfischung und Verschmutzung ausgesetzt. Die Festsetzung neuer Regeln zum Schutz dieser Gewässer wird für 2020 erwartet. Damit könnten Sc
Im November belegte ein mysteriöses Londoner „Restaurant“, das man nur mit einer Reservierung besuchen konnte, den Spitzenplatz unter den Restaurants der Stadt auf der beliebten Bewertungs-Webseite TripAdvisor. In den Bewertungen hieß es, das Restaurant sei „fantastisch exzentrisch“ und „dort zu essen, sei ein wirklich einzigartiges Erlebnis“. Das Problem mit diesem Restaurant war jedoch, dass es dieses gar nicht gab.
Im vergangenen April beschloss der freiberufliche Journalist Oobah Butler, dieses Restaurant zu erfinden. Er nannte es „The Shed at Dulwich“. Butler hatte selbst eine Weile lang g
Bettina: | Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, rege ich mich auf, dass eine aktive Strafverfolgung der Nazi-Verbrecher nach dem Krieg weder durch die westlichen Siegermächte noch durch die Bundesrepublik erfolgt ist. Anstatt diesen wichtigen Schritt der Entnazifizierung zu gehen, wurde die Bundesrepublik gegründet, ohne sich zunächst mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das war ein Fehler. |
Phillip: | Na ja, es handelt sich hier um ein Problem der Anzahl. Eigentlich war ja jeder Deutscher vor 1945 mehr oder weniger ein Nazi gewesen, wenn wir jetzt mal ehrlich sein wollen. Nicht-Nazis waren entweder tot oder geflohen oder eben doch Mitläufer. |
Bettina: | Und Mitläufer heißt Mittäter. |
Phillip: | Genau. Aber du brauchst halt eine Bevölkerung, um ein Land zu gründen. 6,5 Millionen Deutsche waren allein im Krieg gestorben. Die verbliebenen Akademiker, Industriellen, Wissenschaftler und Politiker wurden eben gebraucht, Nazi oder nicht. Es war nichts anderes da. Da musste man schon ein Auge zudrücken. |
Bettina: | Oder gleich beide. |
Phillip: | Man kann leider nicht alle einsperren. |
Bettina: | Ich habe von meiner Freundin Sabine einen Striezel bekommen. |
Phillip: | Einen Striezel? Was ist das denn? |
Bettina: | Hast du schon mal was vom Striezelmarkt in Dresden gehört? |
Phillip: | Klar doch. Wir hatten ja letztens unsere Unterhaltung über Weihnachtsmärkte. Der Dresdner Striezelmarkt ist einer der ältesten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Aber ich weiß immer noch nicht, was ein Striezel ist. |
Bettina: | Kennst du den Dresdner Christstollen? |
Phillip: | Ja natürlich. Mein Lieblingsstollen ist der mit Marzipan. Die haben langsam den Bogen raus und lassen endlich die Rosinen bei dieser Variante weg. |
Bettina: | Striezel ist ein anderes Wort für Stollen. Und der mit Marzipan ist übrigens kein echter Dresdner Stollen. |
Phillip: | Warum das denn? Stollen ist doch Stollen. Oder gibt es da etwa ein Geheimrezept? |