| Sabine: | Heute ist Donnerstag, der 24. Juli 2025. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo Michael! |
| Michael: | Hallo Sabine! Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörerinnen und Hörer! |
| Sabine: | Wie immer beginnen wir unser Programm mit einem Rückblick auf einige aktuelle Ereignisse. Heute starten wir mit einer Diskussion über einen Artikel in der Washington Post, in dem es heißt, dass die Hamas ihre schwerste finanzielle und administrative Krise in der Geschichte der Organisation hat. Was bedeutet das für die Menschen in Gaza? Was sind die humanitären Auswirkungen? Anschließend sprechen wir über die Ergebnisse der Wahlen in Japan vom Sonntag, die den deutlichen Aufschwung einer populistischen rechtsextremen Partei zeigen. Diese Partei war auf der Basis des nationalistischen Programms „Japan zuerst“ angetreten. In unserem Thema über Wissenschaft und Technologie geht es heute um einen Artikel in The Economist über die kognitiven Vorteile von Mehrsprachigkeit. Und zum Abschluss des ersten Teils des Programms sprechen wir darüber, warum es in Frankreich kaum Proteste gegen den übermäßigen Tourismus gibt, so wie sie in den südlichen Nachbarländern zu beobachten sind. |
| Michael: | Interessante Themen. |
| Sabine: | Finde ich auch! Jetzt lass uns mit unseren Ankündigungen weitermachen. Worüber sprechen wir heute im zweiten Teil des Programms? |
| Michael: | Der Rest der heutigen Folge ist der deutschen Sprache und Kultur gewidmet. Im ersten Dialog geht es um Beispiele für das Grammatikthema dieser Woche — Additional Strong Verbs in the Preterite. Wir sprechen über ein Projekt, das dem Bevölkerungsschwund im Osten Deutschlands entgegenwirken soll. In einigen kleineren Städten in ländlichen Regionen der östlichen Bundesländer kann man jetzt zur Probe wohnen und das Leben dort kennenlernen. Es mangelt in diesen Regionen vor allem an jungen Menschen. So viele Dinge in Deutschland sind klein, aber oho. Das ist das Thema unseres heutigen Dialogs über deutsche Redewendungen, und wir werden über Haflinger, Dackel und den Porsche 911 sprechen. |
| Sabine: | Sehr gut. Dann können wir jetzt mit unserem Programm beginnen. Los geht's! |
Am Montag berichtete die Washington Post, dass sich die Hamas in der schwersten finanziellen und administrativen Krise seit ihrer Gründung befindet. Die Organisation hat Probleme, ihre militärischen Operationen zu finanzieren und die tägliche Verwaltungsarbeit in Gaza zu bewältigen. Sie kann ihre Kämpfer nicht mehr angemessen bezahlen und ist daher für weniger anspruchsvolle Aufgaben auf Teenager angewiesen.
In der Vergangenheit generierte die Hamas ihre Einnahmen durch die Erhebung von Steuern auf den Handel und durch die Beschlagnahmung humanitärer Hilfe, doch die israelische Blockade hat vie
Die japanische Partei Sanseitō hat an Einfluss gewonnen und bei den Wahlen am vergangenen Sonntag 14 Sitze im Oberhaus errungen, nachdem sie drei Jahre lang nur einen einzigen Sitz innehatte. Die 2020 gegründete Partei erlangte zunächst durch YouTube-Videos mit Verschwörungstheorien Aufmerksamkeit. Später übernahm sie ein nationalistisches „Japan zuerst“-Programm, das Einwanderung und ausländische Einflüsse kritisiert.
Der Vorsitzende von Sanseitō, Sohei Kamiya, sagt, er sei von Donald Trump inspiriert worden. Kamiya propagiert Antiglobalismus und schlägt populistische Maßnahmen wie Steuersenku
Im Juni veröffentlichte The Economist einen Artikel über die kognitiven Vorteile von Mehrsprachigkeit. Diese Vorteile wurden vielfach untersucht, und Studien zufolge soll Mehrsprachigkeit den Ausbruch von Demenz um etwa vier Jahre verzögern können. Einige Studien sind jedoch nicht reproduzierbar, was Zweifel an der Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse aufkommen lässt.
Das Erlernen einer neuen Sprache kann sich positiv auf das Gehirn auswirken. Insbesondere kann es altersbedingten kognitiven Verfall mildern. Die größten Vorteile werden jedoch bei Personen beobachtet, die Sprachen fast wie ein Mutte
In Südeuropa sind Proteste gegen den übermäßigen Tourismus zur Regel geworden. Am 15. Juni protestierten Demonstranten in fast 20 Städten in Spanien, Italien und Portugal gegen den starken Zustrom von Touristen. Die Einheimischen sagen, der Tourismus verschlechtere ihre Lebensqualität, treibe die Wohnungspreise in die Höhe, verdränge die Einwohner und bedrohe die lokale Kultur.
Gleichzeitig steht der Louvre in Paris vor ähnlichen Schwierigkeiten. Dort streikt das Personal wegen der überwältigenden Besucherzahlen, die das historische Gebäude und seine Kunstwerke strapazieren. Trotz des Aufschwun
Probewohnen im Osten
| Sabine: | Die östlichen Bundesländer haben auch dreieinhalb Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung mit schrumpfenden Städten und Gemeinden zu kämpfen. Vor allem gibt es nur wenige junge Menschen, die sich ein Leben in ländlichen Gebieten im Osten vorstellen können. Projekte zum Probewohnen sollen diesen Trend umkehren. |
| Michael: | Nach der Wende blieb den Menschen in vielen Gebieten im Osten Deutschlands ja auch nichts anderes übrig, als ihre Heimat zu verlassen. Es gab dort einfach nichts mehr zu tun. |
| Sabine: | Das ist klar, und es war abzusehen. Direkt nach der Wiedervereinigung fiel es noch nicht so sehr ins Gewicht, dass viele Menschen die Gegend verließen, weil es immer noch genügend Leute gab, die die Stellung hielten. |
I. Theory
Strong verbs are irregular German verbs and thus, the past tense forms of strong verbs are formed differently than other “weak” verbs. Strong verbs undergo a vowel change (ei>ie , e>o, etc.) in their preterite forms. Additionally, strong verbs do not take a -te ending in the first and third person singular like weak verbs.| Die Kinder halfen ihrer Mutter beim Kochen. (helfen: e>a) The children helped their mother cook. Der Kapitän *blieb auf dem Schiff. (bleiben: ei>ie) The captain remained on the ship. (*) Note the lack of the -te third-person singular ending. |
II.
Kleinere deutsche Dinge, die es in sich haben
| Michael: | Deutsche Produkte sind gute Produkte. Ich glaube, das kann man uns nicht absprechen. Das ist aber auch eines der wenigen Dinge, die Deutschland bei allen Widrigkeiten noch über Wasser halten. Heute geht es uns um Dinge, die in einer etwas kleineren Verpackung daherkommen, sich aber durchaus sehen lassen können. Was fällt uns denn da ein im deutschsprachigen Raum, Sabine? |
| Sabine: | Also, ich bin ja ein Pferdenarr. Da fällt mir spontan der Haflinger ein. Hier muss man sagen, klein aber oho! Trotz einer Widerristhöhe von meist deutlich unter 148 cm ist der Haflinger ein Pferd, kein Pony, und er hat wirklich alles zu bieten. |
Die Redewendung ist umgangssprachlich und der Ursprung der Redensart ist unbekannt. Unter kleine Leute versteht man auch Angehörige aus den niederen Gesellschaftsschichten. Wer von dort kommt, also wer aus kleinen Verhältnissen stammt, kommt sozusagen aus einem bescheidenen, engen Umfeld. Wenn man im Beruf am Anfang auf der untersten Stufe steht und nur wenig Geld verdient, gibt es dafür den Ausdruck klein anfangen. Umgangssprachlich gebrauc
- Beim Gespräch war er einvernehmlich und mied Konfrontationen.
- Die Katze sprang vom Tisch, als sie den Hund gesehen hatte.
- Der Reisende sprach Deutsch mit den Dorfbewohnern.
- Der Regen zwang die Touristen, drinnen zu bleiben.
- Den ganzen Tag luden die Arbeiter die Ware auf das Schiff.
- Meine Lehrerin half mir mit meinem Aufsatz.
- Während des Sturms schlugen die Wellen gegen das Boot.
- Der Hund schwamm vom Ufer bis zu mir.
- In diesem Haus schrieb ein bekannter Autor seine wichtigsten Werke.
- Im Cabaret sangen sie deutsche und französische Lieder.