Kommt jetzt Licht ins Dunkel beim „Dieselskandal“?
17 September 2020
Michael: | Der Dieselskandal ist jetzt fünf Jahre her. Er hat jedoch so weitreichende Folgen, dass das Thema im Prinzip während der gesamten Zeit immer mal wieder in den Medien war. Hintergrund: Mittels Harnstoff kann das giftige Abgas Stickoxid, dass bei der Verbrennung von Diesel entsteht, unschädlich gemacht werden. Dieses Verfahren ist jedoch so teuer, dass einige Autobauer wie Volkswagen einen speziellen Trick entwickelt haben: eine Vorrichtung, die sich nur auf dem Prüfstand einschaltet. Im normalen Betrieb werden die Abgase ungereinigt in die Atmosphäre geleitet. Daher ist auch immer die Rede von einer „Abschaltvorrichtung“. Still und heimlich, über viele Jahre ging das so. Kunden von Volkswagen fühlten sich zurecht betrogen. Bei den Schadensersatzklagen stand jedoch bis jetzt nur der „Konzern“ im Vordergrund. Wer genau den Betrug angezettelt hat, ist bis jetzt unklar. Dies könnte sich bald ändern, denn das Landgericht Braunschweig hat die Anklage gegen Martin Winterkorn, den damaligen VW-Chef, und gegen vier weitere Manager zugelassen. „Der Prozess könnte für VW heilsam sein“, heißt ein Artikel aus der „Süddeutschen Zeitung“ vom 9. September. Denn das andauernde Verfahren koste den Konzern Kraft und Geld, was in dem derzeit schwierigen Geschäft an anderer Stelle benötigt werde. |