| Jana: | Heute ist Donnerstag, der 28. Dezember 2023. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo liebe Hörerinnen und Hörer! Hallo Michael! |
| Michael: | Hallo Jana! Hallo alle zusammen! |
| Jana: | Wir beginnen unser heutiges Programm mit einer Diskussion über einige aktuelle Ereignisse. Wir werfen einen Blick auf die Krisen, die die Welt im Jahr 2024 erwarten werden. Anschließend sprechen wir über eine Änderung des religiösen Kalenders in der Ukraine, was erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft des Landes hat. Im wissenschaftlichen Teil des Programms diskutieren wir über eine aktuelle Studie, die zeigt, in welchem Alter Kinder beginnen, an der Existenz des Weihnachtsmanns zu zweifeln. Und zum Abschluss des ersten Teils des Programms sprechen wir über eine neue Klage gegen die Rockband Nirvana wegen eines ihrer Albumcover. |
| Michael: | Vielen Dank, Jana. Hier sind die Themen, über die wir heute im zweiten Teil des Programms, „Trending in Germany“, sprechen werden. Wir werden über das Bürgergeld diskutieren, ein sehr kontroverses Thema. Die deutsche Regierung hat ein großes Haushaltsdefizit, das sie so schnell wie möglich beseitigen muss. Doch trotz dieses finanziellen Problems ist die Regierung entschlossen, das Bürgergeld beizubehalten und ab 2024 sogar um 12 % zu erhöhen. Außerdem werden wir über die deutsche Sprache sprechen, die manchmal kompliziert sein kann. Noch unverständlicher ist das sogenannte Behördendeutsch, das sogar viele Muttersprachler nicht verstehen. Sollte man es abschaffen und stattdessen in einer extrem vereinfachten Variante kommunizieren? |
| Jana: | Interessante Themen! Bist du bereit, die letzte Folge von 2023 zu starten? |
| Michael: | Ja Jana, ich bin soweit. |
| Jana: | Na dann los! |
Die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen haben im Jahr 2023 die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich gezogen. Trotz hoher Erwartungen geriet die ukrainische Gegenoffensive in einen Stillstand, der an die Stellungskriege des Ersten Weltkriegs erinnert. Im Oktober entwickelte sich der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt im Gazastreifen zu einem in diesem Ausmaß noch nie dagewesenen Krieg, der Zehntausende Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte.
Laut der jährlichen Emergency Watchlist des International Rescue Committee belegt die Krise im Gazastreifen unter den Ländern, in denen
Die ukrainisch-orthodoxe Kirche hat sich jahrhundertelang gesträubt, den Julianischen Kalender aufzugeben. Seit der russischen Invasion im Februar 2022 hat sich der zögernde Trend zur Annäherung an westliche Traditionen jedoch beschleunigt. In diesem Jahr ist die ukrainisch-orthodoxe Kirche offiziell auf den Gregorianischen Kalender umgestiegen und feiert Weihnachten nun am 25. Dezember anstatt am 7. Januar.
Offiziell empfiehlt die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die religiösen Feiertage entsprechend dem Kalender zu begehen, nach dem die Menschen ihr tägliches Leben führen. Die Kirche folgte dami
Eine vor kurzem auf PsyArXiv Preprints veröffentlichte Studie gewinnt momentan in der Weihnachtszeit eine besondere Relevanz. Sie untersucht den Prozess, der abläuft, wenn Kinder aufhören, an den Weihnachtsmann zu glauben, und welche Nachwirkungen dies hat.
Der Studie zufolge berichtete etwa ein Drittel der befragten Kinder und die Hälfte der befragten Erwachsenen über negative Emotionen nach der traurigen Erkenntnis, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Bei den meisten Kindern schlich sich dieser Unglaube etwa im Alter von acht Jahren allmählich ein. Es gab einige bemerkenswerte Ausnahmen, d
Am vergangenen Donnerstag entschied ein Berufungsgericht in Kalifornien, eine Klage gegen die Grunge-Rockband Nirvana wiederaufzunehmen. In dieser Klage geht es um die Verwendung des Fotos eines nackten Babys auf dem Cover ihres 1991 erschienenen Albums Nevermind. Zuvor hatte ein Bezirksgericht die Klage von Spencer Elden wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern aufgrund einer 10-jährigen Verjährungsfrist abgewiesen.
Elden war 4 Monate alt, als er 1991 unter Wasser schwimmend fotografiert wurde. Das Foto wurde später verändert und zeigt das nackte Baby, das einem Dollar hinterherjagt, der an ein
| Jana: | Nichts ist momentan so kontrovers wie das Bürgergeld. Unsere Bundesregierung hat nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im letzten Monat ein riesiges Haushaltsloch, das sie füllen muss, und steht mit dem Rücken zur Wand. Die Regierung hat aber klar gemacht, dass das Bürgergeld völlig unangetastet bleiben und ab 2024 auch noch um ganze 12 % aufgestockt werden wird. 5,51 Millionen Bürger bezogen 2023 Bürgergeld, eine Sozialhilfe, die die sogenannte Hartz IV-Regelung ablöste. Davon galten 3,94 Millionen als erwerbsfähig. Knapp die Hälfte davon werden als arbeitslos angesehen, und die andere Hälfte hat einen Job, der die Lebenskosten allerdings nicht deckt. Finanziert wird das Bürgergeld aus dem Bundeshaushalt. 2023 kostete es den Steuerzahler 25,9 Milliarden Euro. Der Regelsatz für eine Einzelperson beträgt ab 2024 563 Euro, für Paare jeweils 506 Euro. Das ist eigentlich gar nichts. Wieso ist die Mehrheit der Bevölkerung dagegen, Michael? |
| Michael: | Deutsch ist bekanntlich eine Sprache, die relativ schwer zu erlernen ist. Selbst Muttersprachler haben mitunter Probleme mit dem Satzbau und der Grammatik. Besonders kompliziert wird es beim sogenannten Behördendeutsch. Lange Sätze, sperrige Worte und Begriffe, die einem im Alltag nie über den Weg laufen. Für viele ist diese Amtssprache unverständlich. Die Ämter haben bereits reagiert und bieten Informationen auf den Webseiten optional auch in „leichter Sprache“ mit schlanken Sätzen und klaren Worten an. Im Artikel „Weg mit dem Behördendeutsch“ vom 19. Dezember fordert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, dass dies zum Standard in der Kommunikation zwischen Behörden und Bürgern werden sollte. Behördendeutsch könne als Option für Bürokraten oder Masochisten jedoch bestehen bleiben. |