Bundestag lehnt neuen Gesetzentwurf zur Organspende ab
23 January 2020
Jana: | Die im europäischen Vergleich niedrige Anzahl an Organspendern in Deutschland hat zu einer Debatte und zu einer neuen Gesetzesinitiative geführt. In der Bundesrepublik muss man aktiv zustimmen, Organspender zu sein und willigt damit ein, seine Organe nach dem Tod zu spenden. Ein Vorstoß von Gesundheitsminister Spahn sollte diese Regelung umkrempeln. Er hat eine Widerspruchslösung vorgeschlagen, bei der jeder Deutsche automatisch ein Organspender ist, es sei denn, man legt aktiv Widerspruch ein. Damit soll die niedrige Quote erhöht werden. Dieses Gesetz wurde vom Bundestag jedoch abgelehnt. „Die Zeit“ berichtet in ihrer vierten wöchentlichen Ausgabe 2020 in einem Artikel mit dem Titel „Ein Herz für den Zwang“ über diese Debatte und findet, dass sie auf zu simplen Annahmen beruht. Zwar haben viele andere europäische Staaten, die die Organspende mit Widerspruchslösung geregelt haben, einen höheren Prozentsatz an Organspendern innerhalb der Bevölkerung, man sollte daraus allerdings nicht zu voreilig Schlüsse ziehen. Ob und wie viele Organe transplantiert werden, hängt nicht nur von einem Gesetz ab. |